Schwarzweißes aus Burundi. Die Galerie wird von Zeit zu Zeit erweitert...
Die Fotos sind in besserer Auflösung auch hier zu finden: http://picasaweb.google.com/thomaso2000/NoirEtBlancBurundi#
Montag, 20. September 2010
Donnerstag, 9. September 2010
Gustav und der längste See der Welt
Seit bald drei Monaten lebe ich nun schon am Tanganyikasee, dem vielleicht bemerkenswertesten Naturwunder Burundis. Mit 673 Km Länge ist er der längste Süßwassersee der Welt und dieses Superlativ wird höchstens noch von dem geheimnisvollen Gustav übertroffen. Mit schätzungsweise 14 Meter Länge soll er das größte Krokodil der Welt sein.
Bujumbura, die Hauptstadt Burundis, liegt am Nordostufer des blauen Auges der vier Länder Burundi, Tansania, Sambia und der Demokratischen Republik Kongo. Am Seeufer gibt es schöne Strände, die zum Baden in dem glasklaren und ganzjährig ca. 25°C warmen Wasser einladen. Der Wellengang und die Weite des Blickes lassen vermuten, dass man sich am Meer befindet und nicht etwa auf 800 Höhenmetern und mitten auf dem afrikanischen Graben, der vom Tanganyikasee befüllt wird. Ein Vergleich des Wasservolumens verdeutlicht die Ausmaße: Edersee ca. 0,225 km³, Bodensee ca. 48 km³, Tanganyikasee ca. 18.880 km³. Wahnsinn, oder? Aber die Liste der Superlative des größten Wasserreservoirs Afrikas ist noch länger: Mit 1.470 m Tiefe ist er der zweittiefste See der Welt und unterhalb von 200 m befindet sich fossiles Wasser, das seit Urzeiten von der Außenwelt abgeschlossen ist. Der Tanganyikasee ist einer der wenigen Langzeitseen und existiert seit 12 Millionen Jahren!
Segelboote, Ausflugsdampfer und Wassersportler sucht man vergebens – nur die bis 3.000 m hohen Kongoberge im Westen und Burundis etwas kleiner Berge im Osten sind zu sehen. Was in dem hochentwickelten Europa undenkbar wäre, ist in den Entwicklungsländern rund um den Tanganyikasee Realität der Armut, denn Luxus wie Wassersport, kann sich hier keiner leisten. Auf einen so riesigen und fast völlig "leeren" tropischen See zu blicken, dass erzeugt schon ein unwirkliches Gefühl. Man könnte fast meinen plötzlich in einen Abenteuerfilm geraten oder am Ziel einer Zeitreise zu sein. Das Gefühl einer Zeitreise wird ganz sicher noch von der "Liemba" verstärkt werden, wenn das Schiff denn wieder zurück auf dem Wasser ist. Früher, als Burundi noch deutsche Kolonie war, hieß sie noch "Graf Götzen" und sorgte mit ihren 70 m Länge und einer mächtigen Kanone an Bord für die Wahrung der Interessen des Kaiserreiches. 1913 auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut, wurde sie in 5.000 Kisten verpackt, nach Daressalam verschifft, mit Eisenbahn und Trägern bis an den Tanganyikasse transportiert und hier schließlich zusammengebaut. Nach dem ersten Weltkrieg gelangte sie dann in englischen Besitz und bekam den neuen Namen. In den sechziger Jahren wurden ihre Dampfkessel gegen moderne Dieselmotoren getauscht und gerade aktuell liegt sie zur Modernisierung im Dock, um für die nächsten hundert Jahre fit zu sein. Viele Seeanrainer nutzen das nach wie vor größte Schiff auf dem See, um von A nach B zu gelangen, Kranke zu transportieren oder ganz einfach Handelswaren zu kaufen oder zu verkaufen.
Die Internationale Union zum Schutz von Natur und natürlichen Objekten (IUCN) bezeichnet den Tanganyikasse als artenreichsten Ort der Welt. Gleichwohl macht sie dabei auch auf die Gefahren durch Umweltbelastungen aufmerksam, mit denen der See zu kämpfen hat. Über 2.000 verschiedenen Lebensformen bietet er ein Zuhause, davon fast 300 Fischarten, von den 95% endemisch sind. Bis 2,5 m lange Welse und Riesenbarsche bis 2 m finden sich hier genauso, wie Süßwasserheringe und Quallen, die man sonst nur aus den salzigen Meeren kennt. Menschen werden die Tiere jedoch nicht gefährlich. Anders sieht es da mit den Hippos aus, die man ab und an am Ufer sieht. Sie können durchaus gefährlich werden, zeigen sich jedoch nicht an den Stränden, sondern nur an den bewachsenen Ufern. Krokodile gibt es auch im Tanganyikasee, aber die sind ebenfalls nur in den üppig grünen Uferregionen zu finden. Hippos habe ich schon beobachtet, Krokos jedoch bekam ich bisher nur im "Musee Vivante", dem "Lebendigen Museum" Bujumburas, zu sehen.
Und das bringt uns jetzt zu einem Kroko, welches in der Region um den großen See Kultstatus genießt: Gustav! Von den Personen, mit denen ich gesprochen habe, hat ihn noch keiner zu Gesicht bekommen. Fotos oder Filmaufnahmen, wie etwa von dem Ungeheuer von Loch Ness, gibt es keine. Etwa 14 m soll er lang sein und über 120 Jahre alt. Er ist offensichtlich so schwer, dass er das Wasser nicht mehr verlassen kann. Viel mehr weiß man nicht. Angeblich hält er sich zurzeit am Westufer des Sees im Kongo auf. Man erzählt sich, dass ein europäischer Wissenschaftler vor einigen Jahren nach Gustav forschte, seine Assistentin während der Untersuchungen vom Boot in den See fiel und dort von Gustav verschlungen wurde. Seit dem wagt niemand mehr auch nur daran zu denken, nach Gustav zu suchen. Wenn ich im Tanganyikasee schwimmen gehe, was ich gerne und ausgiebig tue, vertraue ich auf die große Herzlichkeit der Afrikaner gegenüber Ausländern. Und so bin ich mir sicher, dass mir der Afrikaner Gustav mit eben dieser freundschaftlichen Haltung begegnen würde, wenn wir uns über den Weg schwämmen.
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| Das sind 14 Meter! Monsieur Edouard und Monsieur Claude markieren die geschätzte Länge Gustavs. |
Segelboote, Ausflugsdampfer und Wassersportler sucht man vergebens – nur die bis 3.000 m hohen Kongoberge im Westen und Burundis etwas kleiner Berge im Osten sind zu sehen. Was in dem hochentwickelten Europa undenkbar wäre, ist in den Entwicklungsländern rund um den Tanganyikasee Realität der Armut, denn Luxus wie Wassersport, kann sich hier keiner leisten. Auf einen so riesigen und fast völlig "leeren" tropischen See zu blicken, dass erzeugt schon ein unwirkliches Gefühl. Man könnte fast meinen plötzlich in einen Abenteuerfilm geraten oder am Ziel einer Zeitreise zu sein. Das Gefühl einer Zeitreise wird ganz sicher noch von der "Liemba" verstärkt werden, wenn das Schiff denn wieder zurück auf dem Wasser ist. Früher, als Burundi noch deutsche Kolonie war, hieß sie noch "Graf Götzen" und sorgte mit ihren 70 m Länge und einer mächtigen Kanone an Bord für die Wahrung der Interessen des Kaiserreiches. 1913 auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut, wurde sie in 5.000 Kisten verpackt, nach Daressalam verschifft, mit Eisenbahn und Trägern bis an den Tanganyikasse transportiert und hier schließlich zusammengebaut. Nach dem ersten Weltkrieg gelangte sie dann in englischen Besitz und bekam den neuen Namen. In den sechziger Jahren wurden ihre Dampfkessel gegen moderne Dieselmotoren getauscht und gerade aktuell liegt sie zur Modernisierung im Dock, um für die nächsten hundert Jahre fit zu sein. Viele Seeanrainer nutzen das nach wie vor größte Schiff auf dem See, um von A nach B zu gelangen, Kranke zu transportieren oder ganz einfach Handelswaren zu kaufen oder zu verkaufen.
Die Internationale Union zum Schutz von Natur und natürlichen Objekten (IUCN) bezeichnet den Tanganyikasse als artenreichsten Ort der Welt. Gleichwohl macht sie dabei auch auf die Gefahren durch Umweltbelastungen aufmerksam, mit denen der See zu kämpfen hat. Über 2.000 verschiedenen Lebensformen bietet er ein Zuhause, davon fast 300 Fischarten, von den 95% endemisch sind. Bis 2,5 m lange Welse und Riesenbarsche bis 2 m finden sich hier genauso, wie Süßwasserheringe und Quallen, die man sonst nur aus den salzigen Meeren kennt. Menschen werden die Tiere jedoch nicht gefährlich. Anders sieht es da mit den Hippos aus, die man ab und an am Ufer sieht. Sie können durchaus gefährlich werden, zeigen sich jedoch nicht an den Stränden, sondern nur an den bewachsenen Ufern. Krokodile gibt es auch im Tanganyikasee, aber die sind ebenfalls nur in den üppig grünen Uferregionen zu finden. Hippos habe ich schon beobachtet, Krokos jedoch bekam ich bisher nur im "Musee Vivante", dem "Lebendigen Museum" Bujumburas, zu sehen.
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| Verwandtschaft von Gustav? |
Und das bringt uns jetzt zu einem Kroko, welches in der Region um den großen See Kultstatus genießt: Gustav! Von den Personen, mit denen ich gesprochen habe, hat ihn noch keiner zu Gesicht bekommen. Fotos oder Filmaufnahmen, wie etwa von dem Ungeheuer von Loch Ness, gibt es keine. Etwa 14 m soll er lang sein und über 120 Jahre alt. Er ist offensichtlich so schwer, dass er das Wasser nicht mehr verlassen kann. Viel mehr weiß man nicht. Angeblich hält er sich zurzeit am Westufer des Sees im Kongo auf. Man erzählt sich, dass ein europäischer Wissenschaftler vor einigen Jahren nach Gustav forschte, seine Assistentin während der Untersuchungen vom Boot in den See fiel und dort von Gustav verschlungen wurde. Seit dem wagt niemand mehr auch nur daran zu denken, nach Gustav zu suchen. Wenn ich im Tanganyikasee schwimmen gehe, was ich gerne und ausgiebig tue, vertraue ich auf die große Herzlichkeit der Afrikaner gegenüber Ausländern. Und so bin ich mir sicher, dass mir der Afrikaner Gustav mit eben dieser freundschaftlichen Haltung begegnen würde, wenn wir uns über den Weg schwämmen.
Dienstag, 7. September 2010
Gebrauchtwagenkauf in Burundi
Nach der ersten Erfahrung einer Überlandfahrt mit einem gemieteten PKW war schnell klar: Wir brauchen ein Vierradfahrzeug. Die Straßen in Burundi sind einfach zu schlecht und man setzt mit einem normalen PKW ständig auf oder steckt fest, wenn es regnet. Aber wo findet man einen Gebrauchten in Burundi zwischen 5.000 und 10.000 EUR, der noch in gutem Zustand ist? Ein Internetportal mit Gebrauchtfahrzeugen sucht man vergebens und Gebrauchtwagenhändler sind kaum zu finden.
Der erste Weg war zur Mercedes-Niederlassung in Bujumbura, wo uns der Niederlassungsleiter, der sehr freundliche Herr Kühn, mitteilte, dass Mercedes in Burundi nur Neuwagen verkauft. Ein neuer Mercedes passte nicht in das Budget. Wir fanden das Angebot sehr nett, dass man einen etwaigen Gebrauchtwagen vor dem Kauf in der Mercedes-Werkstatt checken würde. Danach sind wir zu Toyota gefahren, die aber leider nichts adäquates an Gebrauchten da hatten. Aber auch hier wurden wir sehr nett bedient. Fündig wurden wir dann bei Hina-Motors, gegenüber vom Novotel. Hina importiert Gebrauchtwagen aus Japan und verkauft diese zu moderaten Preisen, inkl. Verzollung und Steuern. Der sehr nette Herr Khan, Chef von Hina in Burundi, gab uns den Wagen, auf den unser Auge gefallen war, für einen Vormittag mit und wir ließen ihn bei Mercedes checken. Die Mechaniker meinten er sein gut in Schuss und so kauften wir ihn. 5% Rabatt konnten wir aushandeln, eine Übergabeinspektion und den Tausch der Windschutzscheibe, die einen Riss hatte. Außerdem wurde der Wagen Tipp-Topp von außen und innen gereinigt. Die Leute bei Hina waren alle wirklich sehr freundlich, da kann man nichts sagen. Einen kleinen Wehrmutstropfen gab es dennoch, denn man hatte vergessen den Wagen zur Controlle Technique (TÜV) zu bringen und entsprechend fehlte das Dokument bei einer Polizeikontrolle. Nach einem kurzen Anruf wurde aber alles schnell geklärt und die technische Untersuchung nachgeholt. Mit dem Auto sind wir bisher sehr zufrieden, allein dass es ein Rechtslenker ist, da aus Japan kommend, bedarf einer gewissen Eingewöhnungszeit.
Der erste Weg war zur Mercedes-Niederlassung in Bujumbura, wo uns der Niederlassungsleiter, der sehr freundliche Herr Kühn, mitteilte, dass Mercedes in Burundi nur Neuwagen verkauft. Ein neuer Mercedes passte nicht in das Budget. Wir fanden das Angebot sehr nett, dass man einen etwaigen Gebrauchtwagen vor dem Kauf in der Mercedes-Werkstatt checken würde. Danach sind wir zu Toyota gefahren, die aber leider nichts adäquates an Gebrauchten da hatten. Aber auch hier wurden wir sehr nett bedient. Fündig wurden wir dann bei Hina-Motors, gegenüber vom Novotel. Hina importiert Gebrauchtwagen aus Japan und verkauft diese zu moderaten Preisen, inkl. Verzollung und Steuern. Der sehr nette Herr Khan, Chef von Hina in Burundi, gab uns den Wagen, auf den unser Auge gefallen war, für einen Vormittag mit und wir ließen ihn bei Mercedes checken. Die Mechaniker meinten er sein gut in Schuss und so kauften wir ihn. 5% Rabatt konnten wir aushandeln, eine Übergabeinspektion und den Tausch der Windschutzscheibe, die einen Riss hatte. Außerdem wurde der Wagen Tipp-Topp von außen und innen gereinigt. Die Leute bei Hina waren alle wirklich sehr freundlich, da kann man nichts sagen. Einen kleinen Wehrmutstropfen gab es dennoch, denn man hatte vergessen den Wagen zur Controlle Technique (TÜV) zu bringen und entsprechend fehlte das Dokument bei einer Polizeikontrolle. Nach einem kurzen Anruf wurde aber alles schnell geklärt und die technische Untersuchung nachgeholt. Mit dem Auto sind wir bisher sehr zufrieden, allein dass es ein Rechtslenker ist, da aus Japan kommend, bedarf einer gewissen Eingewöhnungszeit.
Mittwoch, 1. September 2010
Sauerkraut, das richtig rockt!
Letztens war es soweit: Ich war auf Turkey. Um genauer zu sein auf Sauerkrautturkey. Nach zwei Monaten in Burundi fehlte mir der hier unbekannte Stoff aus good old Germany! Hier eine kleine Beschreibung, wie man leckeres Sauerkraut selbst zubereiten kann (da kann Hengstenb lange nicht mit, so gut kommt das).
Ok, zuerst muss man sich eine CD von den Bordells reinlegen, oder, wenn man zufällig in Burundi lebt, per You Tube ein Bordells-Video runterladen. Ich empfehle für gutes Gelingen während der Zubereitung den nachfolgenden Song. Der Rock'n'Roll mildert den Entzug enorm und man kann schon mal etwas freier atmen.
Dann benötigt man zwei Kohlköpfe und 40 Gramm Salz. Das ist alles. Kohl mit der Küchenmaschine hobeln, in einen Topf geben, Salz dazu und so lange durchwalken, bis der Saft aus dem Kraut kommt (2 bis 4 Minuten). Dann das Gemisch samt Flüssigkeit in einen Gärtopf geben. Sollten Sie zufällig in Burundi leben, wo es keine Gärtöpfe zu kaufen gibt, weil Sauerkraut in dieser Kultur noch nicht mal eine untergeordnete Rolle spielt, dann gehen Sie einfach an den Geschirrschrank, holen die glasierte Karaffe heraus, die, die Ihre Frau bei Mutoi in Bujumbura gekauft hat, und schlagen mit einem schweren Gegenstand den Henkel ab. Stopfen Sie das Kraut fest in die Karaffe, stellen diese in einen Eimer und füllen Wasser bis 2 cm unter den Rand ein. Dann decken sie die Karaffe mit einer umgedrehten Schale ab, so dass sich deren Rand im Wasser befindet. So kann Gärgas austreten, aber kein Sauerstoff rein. Jetzt noch die Schale beschweren, etwa mit einer Dose Supalait-Milchpulver, Tuch drüber und das ganze 10 bis 14 Tage in der Ecke stehen lassen. Gehen Sie in der Zwischenzeit zu Mutoi eine neue Karaffe kaufen.
Nach der langen Wartezeit legen Sie zunächst wieder die CD von den Bordells ein, oder bemühen You Tube. Diesmal muss es "Back to Hell" sein.
Ok, Tuch vom Eimer, Dose runter, wild headbangen, Schale weg: Voila, die erste Gabel frischen Sauerkrauts bringt alles wieder in Ordnung. Glauben Sie's mir. Etwa 15 Minuten in etwas Butter erhitzt und dazu selbstgemachte Semmelknödel und die Welt ist wieder rund.
Danke übrigens an die Bordells: Jungs, ohne Euch hätte ich das nicht zustande gebracht und wäre gnadenlos untergegangen! The Bordells machen richtig richtig fetten Rock'nRoll und nicht so'n Wischiwaschikram, wie diese ganzen Kombos aus den Staaten oder England. Hier geht's zur Website von den Bordells http://www.thebordells.de/ .
Ok, zuerst muss man sich eine CD von den Bordells reinlegen, oder, wenn man zufällig in Burundi lebt, per You Tube ein Bordells-Video runterladen. Ich empfehle für gutes Gelingen während der Zubereitung den nachfolgenden Song. Der Rock'n'Roll mildert den Entzug enorm und man kann schon mal etwas freier atmen.
Dann benötigt man zwei Kohlköpfe und 40 Gramm Salz. Das ist alles. Kohl mit der Küchenmaschine hobeln, in einen Topf geben, Salz dazu und so lange durchwalken, bis der Saft aus dem Kraut kommt (2 bis 4 Minuten). Dann das Gemisch samt Flüssigkeit in einen Gärtopf geben. Sollten Sie zufällig in Burundi leben, wo es keine Gärtöpfe zu kaufen gibt, weil Sauerkraut in dieser Kultur noch nicht mal eine untergeordnete Rolle spielt, dann gehen Sie einfach an den Geschirrschrank, holen die glasierte Karaffe heraus, die, die Ihre Frau bei Mutoi in Bujumbura gekauft hat, und schlagen mit einem schweren Gegenstand den Henkel ab. Stopfen Sie das Kraut fest in die Karaffe, stellen diese in einen Eimer und füllen Wasser bis 2 cm unter den Rand ein. Dann decken sie die Karaffe mit einer umgedrehten Schale ab, so dass sich deren Rand im Wasser befindet. So kann Gärgas austreten, aber kein Sauerstoff rein. Jetzt noch die Schale beschweren, etwa mit einer Dose Supalait-Milchpulver, Tuch drüber und das ganze 10 bis 14 Tage in der Ecke stehen lassen. Gehen Sie in der Zwischenzeit zu Mutoi eine neue Karaffe kaufen.
Nach der langen Wartezeit legen Sie zunächst wieder die CD von den Bordells ein, oder bemühen You Tube. Diesmal muss es "Back to Hell" sein.
Ok, Tuch vom Eimer, Dose runter, wild headbangen, Schale weg: Voila, die erste Gabel frischen Sauerkrauts bringt alles wieder in Ordnung. Glauben Sie's mir. Etwa 15 Minuten in etwas Butter erhitzt und dazu selbstgemachte Semmelknödel und die Welt ist wieder rund.
Danke übrigens an die Bordells: Jungs, ohne Euch hätte ich das nicht zustande gebracht und wäre gnadenlos untergegangen! The Bordells machen richtig richtig fetten Rock'nRoll und nicht so'n Wischiwaschikram, wie diese ganzen Kombos aus den Staaten oder England. Hier geht's zur Website von den Bordells http://www.thebordells.de/ .
Sommerfrische in Ijenda
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| Durch anklicken öffnet sich dieses 180° Panorama, oberhalb Ijendas aufgenommen. |
Das Hotel hat eine gepflegte Gartenanlage und nette Zimmer. Da es in dieser Höhe keine Moskitos gibt, waren auch keine Netze über den Betten, was wir zunächst etwas seltsam fanden. Aber tatsächlich: Es ist so kalt, dass die Mücken lieber in der Sonne am Tanganyikasee schwirren, als sich den Stachel in den Bergen Ijendas abzufrieren. Das Essen ist soweit auch ok, wenn auch für Vegetarier etwas dünn. Aber man ist bemüht. Rund um das Hotel kann man schöne Wanderungen machen und dabei auch in kleinen Wäldern auf Bergspitzen spazieren. Am Abend bietet sich das Kaminzimmer mit einem lauschigen Feuer und dazu ein paar Fläschchen Primus an (Burundis famoses Bier). Leider gibt es noch kein alkoholfreies Bier aus der hiesigen Brauerei und "Bavaraia alkoholfrei", aus Holland importiert und wohl das einzige Bier ohne Alkohol in Burundi, steht in Ijendas Bergen nicht auf der Getränkekarte. Es gibt in der Region sicher noch weitere interessante Dinge zu sehen, wie z.B. die Kirche in Ijenda, aber dazu sind wir dieses Mal nicht gekommen. Vielleicht bei einem zukünftigen Tagesausflug, dafür bietet sich die Nähe zu Bujumbura nämlich prima an.
Die Fotos sind in besserer Auflösung auch hier zu finden: http://picasaweb.google.com/thomaso2000/IjendaAugust2010#
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