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Dienstag, 14. Dezember 2010

Fuhlis Blumen

Im Dezember macht man ganz traditionell Blumenfotos. Voila, einige Blumen aus unserem Garten...

Dienstag, 7. Dezember 2010

Pili Pili zu Weihnachten

"Schreiben Sie aber was Nettes über Burundi und nicht, dass die Leute hier arm sind", bekam ich von Herrn Claver zu hören, als ich mich daran machte mit ihm über sein Geschäft zu sprechen. Bananen, Tomaten, Ölsardinen, Klopapier, Pili Pili, Cola und Handykarten sind nur einige der vielen Waren, die man in seinem kleinen Kaufmannsladen findet. Eigentlich alles, was man so zum Leben braucht. Wenn das Brot aus seinem Regal nicht so knautschig wäre, dann müsste man noch nicht mal zum Bäcker fahren. "Wissen Sie, die Burunder sind nämlich nett und herzlich. Man liest aber immer nur über den vergangenen Bürgerkrieg und die Armut." Der Kaffee aus Burundi, den man natürlich auch hier bekommt, ist im Übrigen ganz hervorragend. Aber das nur nebenbei. Eigentlich wollte ich von ihm wissen, wie er sich auf das Weihnachtsgeschäft einstellt und ob es etwas gibt, was zu Weihnachten der Renner in Burundi ist. Aber wie so oft im Leben kommt man vom Hundertsten ins Tausendste. Und er hat ja recht, die Burunderinnen und Burunder sind sehr nett und herzlich.



Die zwei, drei Supermärkte in der Hauptstadt Bujumbura sind etwa so groß wie ein Dorfladen. Man bekommt dort z.B. französischen Camembert, moderne Haarspülungen und Katzenfutter in Dosen, "alles zu einem Preis, den man von per Flugzeug importierten Waren auch erwarten darf", bemerkt Herr Claver etwas schnippisch. Wieder geht er nicht auf meine Fragen zum Weihnachtsgeschäft ein und gerät in Plauderlaune. Das große Gegenteil zu den Supermärkten sind die über die Stadt und das Land verteilten bazarähnlichen Märkte, die einem das Gefühl geben, dass man auch wirklich mitten in Afrika ist. Da kann man eintauchen in ein Gewirr von Menschen, Stimmen Farben und Gerüchen. Günstiger ist es hier auch, "aber man kann nicht mal eben auf die Schnelle was holen", meint er, so wie bei ihm, da sei das sieben Tage die Woche von 6 bis 21 Uhr möglich. Geschäfte, wie das des freundlichen Kaufmanns aus Bujumbura, findet man in jeder Nachbarschaft und sie liegen mit ihrem Angebot irgendwo zwischen Supermarkt und afrikanischem Markt. Die Einfacheren sind aus Brettern zusammengenagelt und die Besseren, so wie der Laden von Herrn Claver, bestehen aus einem umgebauten Überseecontainer. Und das Beste an so einem Kaufmannsladen ist: Man kennt sich, kann ein bisschen plaudern und bekommt mit, was gerade so los ist in der Nachbarschaft. Das sei noch der größte Vorteil.

"Während des Krieges war das Angebot etwas eingeschränkt, aber im Prinzip haben wir immer alles vorrätig gehabt. Es gab hier und da mal Engpässe, aber Obst und Gemüse und Pili Pili waren immer da." Das kleine Land müht sich ab, um die Folgen des fünfzehn Jahre dauernden Bürgerkrieges zu überwinden. Anders als im Nachbarland Ruanda, scheint es für Burundi schwieriger zu sein. Dabei ist die Geschichte der beiden kleinen Länder, die einst die deutsche Kolonie "Ruanda-Urundi" waren, eng miteinander verflochten. In beiden Ländern leben Hutu und Tutsi, über deren gemeinsame Geschichte meist nur Trauriges zu lesen ist. Zur gleichen Zeit etwa, als in Ruanda ein schrecklicher Genozid geschah, das war 1994, brach in Burundi ein Bürgerkrieg aus, der letztlich bis 2008 andauerte. Gemeinhin werden ethnische Konflikte als Grund für die Krisen in beiden Ländern angeführt, aber es waren wohl eher wirtschaftliche sowie Machtinteressen. Nach dem ersten Weltkrieg waren Ruanda und Burundi unter belgischer Kolonialverwaltung. Die Belgier teilten zunächst Ruanda-Urundi in zwei separate Länder und dann die Einwohner per Dekret in Hutu und Tutsi. Hutu war demnach, wer weniger als zehn Rinder besaß und Tutsi, wer mehr als zehn Rinder besaß. Ob man zu den eher gedrungenen, athletischen Menschen gehörte, die man bis dahin als Hutu bezeichnete, oder zu den großgewachsenen, schlanken Menschen, die man gemeinhin Tutsi nannte, spielte dabei keine Rolle – hier entstand kein Riss entlang von Ethnien, sondern entlang von Reich und Arm. Die nachfolgende starke Protegierung der Tutsi führte zu einer gesellschaftlichen Spaltung, die eine Grundlage des Genozides in Ruanda und des Bürgerkrieges in Burundi gewesen sein dürfte. Burundi führt leider nur ein "Dasein im Schatten" von Ruanda, wo sich die internationalen Organisationen und Investoren geradezu drängen – wohl um ihr Gewissen zu beruhigen, denn vor und während des Genozids in Ruanda haben die internationalen Akteure dem grauenhaften Treiben nur zugeschaut und es nicht verhindert; trotz Warnungen und zahlreicher Möglichkeiten. In Burundi sind die Investitionen eher zaghaft, obwohl die burundische Gesellschaft sehr offen und demokratisch mit Spannungen und Problemen umgeht. Z.B. wird in Zeitungen nicht selten Kritik an der Regierung geübt, während so etwas in Ruanda unter "Quasi-Diktator" Paul Kagame undenkbar ist. Man könnte sich etwas mehr Anerkennung seitens der internationalen Gemeinschaft wünschen, für die wesentlich demokratischeren Bemühungen in Burundi.

"Seit der Krieg vorüber ist, wird es aber besser, zwar nur langsam, aber es wird besser", meint Herr Claver. Statistiken bestätigen, dass der Pro-Kopf-Verdienst in den vergangenen zwei Jahren von 108 $ US / pro Jahr auf 153 $ US / pro Jahr angestiegen ist (zum Vergleich Deutschland: 42.710 $ US / pro Jahr). "Das Leben geht weiter", sagt er mit ermutigender Stimme. Trotz der vielen Probleme gibt es ja doch einen Alltag, glückliche Momente, traurige Momente und das was dazwischen liegt.

"Aber was ist denn nun mit den Vorbereitungen auf das Weihnachtsgeschäft?", frage ich nach den Geschichten über den Krieg etwas nachdenklich. "In den Supermärkten bekommt man allerlei Backwaren aus Europa und Plastikweihnachtsbäume, sowie auf den afrikanischen Märkten aufblasbare Nikoläuse aus China", bekomme ich zu hören, "und bei uns bleibt alles wie es ist, keine Besonderheiten. Insgesamt kaufen die Leute etwas mehr ein, weil man zu Weihnachten doch schon üppiger kocht." Und dann fällt ihm doch noch ein, was bei ihm zu Weihnachten der Renner ist: "Ach ja, Pili Pili verkaufen wir um diese Zeit ziemlich viel, weil die Leute halt mehr essen!". Pili Pili kurbelt also den Weihnachtsumsatz von Herrn Claver an.

Jetzt wollen Sie vor dem Weihnachtsfest sicher noch wissen, was denn nun Pili Pili eigentlich ist:  Pili Pili ist eine rote Flüssigkeit, gegen die sich Tabasco wie lauwarmes Wasser ausnimmt. Man isst die höllisch-scharfe Sauce im Prinzip zu jeder Mahlzeit und was bei Burunderinnen und Burundern nur ein müdes Lächeln hervorruft, führt bei durchschnittlichen Westeuropäern zu wilden Reaktionen, wie Atemnot oder Tränenausbrüchen. Pili Pili ist zur Ankurbelung des Weihnachtsgeschäftes wohl nur für echte Burnderinnen und Burunder geeignet und so werde ich dann doch lieber im Supermarkt nach Zimtsternen und Lebkuchen Ausschau halten oder auf ein Plätzchenpaket aus der Heimat hoffen.

Die Fotos gibt es hier (http://picasaweb.google.com/thomaso2000/Kaufmannsladen?feat=directlink) in größerer Auflösung

Montag, 20. September 2010

noir et blanc | burundi

Schwarzweißes aus Burundi. Die Galerie wird von Zeit zu Zeit erweitert...



Die Fotos sind in besserer Auflösung auch hier zu finden: http://picasaweb.google.com/thomaso2000/NoirEtBlancBurundi#

Donnerstag, 9. September 2010

Gustav und der längste See der Welt

Seit bald drei Monaten lebe ich nun schon am Tanganyikasee, dem vielleicht bemerkenswertesten Naturwunder Burundis. Mit 673 Km Länge ist er der längste Süßwassersee der Welt und dieses Superlativ wird höchstens noch von dem geheimnisvollen Gustav übertroffen. Mit schätzungsweise 14 Meter Länge soll er das größte Krokodil der Welt sein.

Das sind 14 Meter! Monsieur Edouard und Monsieur Claude markieren die geschätzte Länge Gustavs.
Bujumbura, die Hauptstadt Burundis, liegt am Nordostufer des blauen Auges der vier Länder Burundi, Tansania, Sambia und der Demokratischen Republik Kongo. Am Seeufer gibt es schöne Strände, die zum Baden in dem glasklaren und ganzjährig ca. 25°C warmen Wasser einladen. Der Wellengang und die Weite des Blickes lassen vermuten, dass man sich am Meer befindet und nicht etwa auf 800 Höhenmetern und mitten auf dem afrikanischen Graben, der vom Tanganyikasee befüllt wird. Ein Vergleich des Wasservolumens verdeutlicht die Ausmaße: Edersee ca. 0,225 km³, Bodensee ca. 48 km³, Tanganyikasee ca. 18.880 km³. Wahnsinn, oder? Aber die Liste der Superlative des größten Wasserreservoirs Afrikas ist noch länger: Mit 1.470 m Tiefe ist er der zweittiefste See der Welt und unterhalb von 200 m befindet sich fossiles Wasser, das seit Urzeiten von der Außenwelt abgeschlossen ist. Der Tanganyikasee ist einer der wenigen Langzeitseen und existiert seit 12 Millionen Jahren!



Segelboote, Ausflugsdampfer und Wassersportler sucht man vergebens – nur die bis 3.000 m hohen Kongoberge im Westen und Burundis etwas kleiner Berge im Osten sind zu sehen. Was in dem hochentwickelten Europa undenkbar wäre, ist in den Entwicklungsländern rund um den Tanganyikasee Realität der Armut, denn Luxus wie Wassersport, kann sich hier keiner leisten. Auf einen so riesigen und fast völlig "leeren" tropischen See zu blicken, dass erzeugt schon ein unwirkliches Gefühl. Man könnte fast meinen plötzlich in einen Abenteuerfilm geraten oder am Ziel einer Zeitreise zu sein. Das Gefühl einer Zeitreise wird ganz sicher noch von der "Liemba" verstärkt werden, wenn das Schiff denn wieder zurück auf dem Wasser ist. Früher, als Burundi noch deutsche Kolonie war, hieß sie noch "Graf Götzen" und sorgte mit ihren 70 m Länge und einer mächtigen Kanone an Bord für die Wahrung der Interessen des Kaiserreiches. 1913 auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut, wurde sie in 5.000 Kisten verpackt, nach Daressalam verschifft, mit Eisenbahn und Trägern bis an den Tanganyikasse transportiert und hier schließlich zusammengebaut. Nach dem ersten Weltkrieg gelangte sie dann in englischen Besitz und bekam den neuen Namen. In den sechziger Jahren wurden ihre Dampfkessel gegen moderne Dieselmotoren getauscht und gerade aktuell liegt sie zur Modernisierung im Dock, um für die nächsten hundert Jahre fit zu sein. Viele Seeanrainer nutzen das nach wie vor größte Schiff auf dem See, um von A nach B zu gelangen, Kranke zu transportieren oder ganz einfach Handelswaren zu kaufen oder zu verkaufen.

Die Internationale Union zum Schutz von Natur und natürlichen Objekten (IUCN) bezeichnet den Tanganyikasse als artenreichsten Ort der Welt. Gleichwohl macht sie dabei auch auf die Gefahren durch Umweltbelastungen aufmerksam, mit denen der See zu kämpfen hat. Über 2.000 verschiedenen Lebensformen bietet er ein Zuhause, davon fast 300 Fischarten, von den 95% endemisch sind. Bis 2,5 m lange Welse und Riesenbarsche bis 2 m finden sich hier genauso, wie Süßwasserheringe und Quallen, die man sonst nur aus den salzigen Meeren kennt. Menschen werden die Tiere jedoch nicht gefährlich. Anders sieht es da mit den Hippos aus, die man ab und an am Ufer sieht. Sie können durchaus gefährlich werden, zeigen sich jedoch nicht an den Stränden, sondern nur an den bewachsenen Ufern. Krokodile gibt es auch im Tanganyikasee, aber die sind ebenfalls nur in den üppig grünen Uferregionen zu finden. Hippos habe ich schon beobachtet, Krokos jedoch bekam ich bisher nur im "Musee Vivante", dem "Lebendigen Museum" Bujumburas, zu sehen.

Verwandtschaft von Gustav?


Und das bringt uns jetzt zu einem Kroko, welches in der Region um den großen See Kultstatus genießt: Gustav! Von den Personen, mit denen ich gesprochen habe, hat ihn noch keiner zu Gesicht bekommen. Fotos oder Filmaufnahmen, wie etwa von dem Ungeheuer von Loch Ness, gibt es keine. Etwa 14 m soll er lang sein und über 120 Jahre alt. Er ist offensichtlich so schwer, dass er das Wasser nicht mehr verlassen kann. Viel mehr weiß man nicht. Angeblich hält er sich zurzeit am Westufer des Sees im Kongo auf. Man erzählt sich, dass ein europäischer Wissenschaftler vor einigen Jahren nach Gustav forschte, seine Assistentin während der Untersuchungen vom Boot in den See fiel und dort von Gustav verschlungen wurde. Seit dem wagt niemand mehr auch nur daran zu denken, nach Gustav zu suchen. Wenn ich im Tanganyikasee schwimmen gehe, was ich gerne und ausgiebig tue, vertraue ich auf die große Herzlichkeit der Afrikaner gegenüber Ausländern. Und so bin ich mir sicher, dass mir der Afrikaner Gustav mit eben dieser freundschaftlichen Haltung begegnen würde, wenn wir uns über den Weg schwämmen.

Dienstag, 7. September 2010

Gebrauchtwagenkauf in Burundi

Nach der ersten Erfahrung einer Überlandfahrt mit einem gemieteten PKW war schnell klar: Wir brauchen ein Vierradfahrzeug. Die Straßen in Burundi sind einfach zu schlecht und man setzt mit einem normalen PKW ständig auf oder steckt fest, wenn es regnet. Aber wo findet man einen Gebrauchten in Burundi zwischen 5.000 und 10.000 EUR, der noch in gutem Zustand ist? Ein Internetportal mit Gebrauchtfahrzeugen sucht man vergebens und Gebrauchtwagenhändler sind kaum zu finden.

Der erste Weg war zur Mercedes-Niederlassung in Bujumbura, wo uns der Niederlassungsleiter, der sehr freundliche Herr Kühn, mitteilte, dass Mercedes in Burundi nur Neuwagen verkauft. Ein neuer Mercedes passte nicht in das Budget. Wir fanden das Angebot sehr nett, dass man einen etwaigen Gebrauchtwagen vor dem Kauf in der Mercedes-Werkstatt checken würde. Danach sind wir zu Toyota gefahren, die aber leider nichts adäquates an Gebrauchten da hatten. Aber auch hier wurden wir sehr nett bedient. Fündig wurden wir dann bei Hina-Motors, gegenüber vom Novotel. Hina importiert Gebrauchtwagen aus Japan und verkauft diese zu moderaten Preisen, inkl. Verzollung und Steuern. Der sehr nette Herr Khan, Chef von Hina in Burundi, gab uns den Wagen, auf den unser Auge gefallen war, für einen Vormittag mit und wir ließen ihn bei Mercedes checken. Die Mechaniker meinten er sein gut in Schuss und so kauften wir ihn. 5% Rabatt konnten wir aushandeln, eine Übergabeinspektion und den Tausch der Windschutzscheibe, die einen Riss hatte. Außerdem wurde der Wagen Tipp-Topp von außen und innen gereinigt. Die Leute bei Hina waren alle wirklich sehr freundlich, da kann man nichts sagen. Einen kleinen Wehrmutstropfen gab es dennoch, denn man hatte vergessen den Wagen zur Controlle Technique (TÜV) zu bringen und entsprechend fehlte das Dokument bei einer Polizeikontrolle. Nach einem kurzen Anruf wurde aber alles schnell geklärt und die technische Untersuchung nachgeholt. Mit dem Auto sind wir bisher sehr zufrieden, allein dass es ein Rechtslenker ist, da aus Japan kommend, bedarf einer gewissen Eingewöhnungszeit.

Mittwoch, 1. September 2010

Sauerkraut, das richtig rockt!

Letztens war es soweit: Ich war auf Turkey. Um genauer zu sein auf Sauerkrautturkey. Nach zwei Monaten in Burundi fehlte mir der hier unbekannte Stoff aus good old Germany! Hier eine kleine Beschreibung, wie man leckeres Sauerkraut selbst zubereiten kann (da kann Hengstenb lange nicht mit, so gut kommt das).



Ok, zuerst muss man sich eine CD von den Bordells reinlegen, oder, wenn man zufällig in Burundi lebt, per You Tube ein Bordells-Video runterladen. Ich empfehle für gutes Gelingen während der Zubereitung den nachfolgenden Song. Der Rock'n'Roll mildert den Entzug enorm und man kann schon mal etwas freier atmen. 



Dann benötigt man zwei Kohlköpfe und 40 Gramm Salz. Das ist alles. Kohl mit der Küchenmaschine hobeln, in einen Topf geben, Salz dazu und so lange durchwalken, bis der Saft aus dem Kraut kommt (2 bis 4 Minuten). Dann das Gemisch samt Flüssigkeit in einen Gärtopf geben. Sollten Sie zufällig in Burundi leben, wo es keine Gärtöpfe zu kaufen gibt, weil Sauerkraut in dieser Kultur noch nicht mal eine untergeordnete Rolle spielt, dann gehen Sie einfach an den Geschirrschrank, holen die glasierte Karaffe heraus, die, die Ihre Frau bei Mutoi in Bujumbura gekauft hat, und schlagen mit einem schweren Gegenstand den Henkel ab. Stopfen Sie das Kraut fest in die Karaffe, stellen diese in einen Eimer und füllen Wasser bis 2 cm unter den Rand ein. Dann decken sie die Karaffe mit einer umgedrehten Schale ab, so dass sich deren Rand im Wasser befindet. So kann Gärgas austreten, aber kein Sauerstoff rein. Jetzt noch die Schale beschweren, etwa mit einer Dose Supalait-Milchpulver, Tuch drüber und das ganze 10 bis 14 Tage in der Ecke stehen lassen. Gehen Sie in der Zwischenzeit zu Mutoi eine neue Karaffe kaufen.

Nach der langen Wartezeit legen Sie zunächst wieder die CD von den Bordells ein, oder bemühen You Tube. Diesmal muss es "Back to Hell" sein.



Ok, Tuch vom Eimer, Dose runter, wild headbangen, Schale weg: Voila, die erste Gabel frischen Sauerkrauts bringt alles wieder in Ordnung. Glauben Sie's mir. Etwa 15 Minuten in etwas Butter erhitzt und dazu selbstgemachte Semmelknödel und die Welt ist wieder rund.

Danke übrigens an die Bordells: Jungs, ohne Euch hätte ich das nicht zustande gebracht und wäre gnadenlos untergegangen! The Bordells machen richtig richtig fetten Rock'nRoll und nicht so'n Wischiwaschikram, wie diese ganzen Kombos aus den Staaten oder England. Hier geht's zur Website von den Bordells http://www.thebordells.de/ .

Sommerfrische in Ijenda

Durch anklicken öffnet sich dieses 180° Panorama, oberhalb Ijendas aufgenommen.
Auf 2.300 m Höhe liegt der kleine Ort Ijenda, ca. 40 Kilometer oder etwa 60 Autominuten von Bujumbura entfernt. Für drei Tage waren wir dort in dem netten Hotel "Ciela Club Resindence" untergebracht und haben dabei die frische Luft genossen (20°C), sowie in der Kälte am Abend gefroren (10°C). Die Fahrt bietet eine willkommene Abwechslung zu dem geschäftigen Bujumbura (30°C), dass auf etwa 800 Höhenmetern liegt, und man kann schön die Veränderungen der Landschaft und der Kleidung der Bevölkerung sehen, die mit zunehmender Höhe karger bzw. üppiger werden.



Das Hotel hat eine gepflegte Gartenanlage und nette Zimmer. Da es in dieser Höhe keine Moskitos gibt, waren auch keine Netze über den Betten, was wir zunächst etwas seltsam fanden. Aber tatsächlich: Es ist so kalt, dass die Mücken lieber in der Sonne am Tanganyikasee schwirren, als sich den Stachel in den Bergen Ijendas abzufrieren. Das Essen ist soweit auch ok, wenn auch für Vegetarier etwas dünn. Aber man ist bemüht. Rund um das Hotel kann man schöne Wanderungen machen und dabei auch in kleinen Wäldern auf Bergspitzen spazieren. Am Abend bietet sich das Kaminzimmer mit einem lauschigen Feuer und dazu ein paar Fläschchen Primus an (Burundis famoses Bier). Leider gibt es noch kein alkoholfreies Bier aus der hiesigen Brauerei und "Bavaraia alkoholfrei", aus Holland importiert und wohl das einzige Bier ohne Alkohol in Burundi, steht in Ijendas Bergen nicht auf der Getränkekarte. Es gibt in der Region sicher noch weitere interessante Dinge zu sehen, wie z.B. die Kirche in Ijenda, aber dazu sind wir  dieses Mal nicht gekommen. Vielleicht bei einem zukünftigen Tagesausflug, dafür bietet sich die Nähe zu Bujumbura nämlich prima an.

Die Fotos sind in besserer Auflösung auch hier zu finden: http://picasaweb.google.com/thomaso2000/IjendaAugust2010#

Freitag, 20. August 2010

Dienstag, 10. August 2010

Ein Trip zum Saga Hotel Nyanza Lac

Frühstück am Tanganyikasee
Letztes Wochenende haben wir einen kleinen Trip nach Nyanza Lac, ca. 120 km südlich von Bujumbura, gemacht. Ziel war das Hotel Saga, kurz vor Nyanza Lac. Nach den ersten 60 km, für die man eine gute Stunde braucht, wollten wir zunächst im Hotel Saga bei Rumonge eine Kaffeepause machen. Das Hotel bestand vor vier Jahren noch aus einem alten belgischen Kolonialhotel, auf dem ein kleiner Leuchtturm auf den See blickt, und ist heute um unzählige Gebäude und Pavillons, die das Ufer komplett verbauen, erweitert. Zum Baden ist man hier also nicht an der richtigen Adresse und Kaffee wollte man uns keinen Servieren (!), war irgendwie nicht verfügbar. Also sind wir 500 m weiter gefahren, um in dem sehr schönen Blue Bay Resort Hotel, das einen großzügigen und gepflegten Sandstrand hat, unser Kaffeeglück zu versuchen. Bis darauf, dass es gut 45 Minuten gedauert hat, bis der Kaffee vor uns stand, war soweit alles prima. Dann ging es weiter zu unserem Ziel.



Für die restlichen 60 km benötigt man fast 1,5 Stunden, da die Straße doch z.T. sehr schlecht ist. Ein Vierradauto ist für den Trip unbedingt zu empfehlen. Das Hotel Saga Nyanza Lac liegt etwa 10 km vor dem Ort und kein Schild weist darauf hin. Man kann es schnell verpassen und sollte auf ein auffälliges Gebäude am rechten Straßenrand achten, dass gelb-türkis gestrichene Bungalows und Mauern hat. Zum Hotel ist kurz zu sagen, dass es eigentlich sehr schön und auch toll gelegen ist, aber doch ein paar Häkchen hat. Z.B. sind die Matratzen eine Belastungsprobe für den Rücken, Wasser war nicht durchgängig verfügbar und die Küche hat nur eine schmale Bandbreite, besonders wenn man nach Vegetarischem sucht. Das Personal ist sehr freundlich, spricht aber leider kaum Französisch. Dafür kann man aber unmittelbar am See frühstücken und vor und nach der ersten Tasse burundischen Kaffees eine Runde schwimmen. Es empfiehlt sich etwas Honig o.ä. mitzunehmen, sonst muss man den Toast mit Ananas oder Banane belegen. Das Wasser ist glasklar und herrlich temperiert. Es macht einfach nur Spaß in dem riesigen Tanganyikasee zu baden. Der Strand ist nicht so schön wie im Blue Bay, dafür hat man aber auch seine Ruhe. Die Zimmer im Saga Nyanza Lac liegen übrigens zwischen 50.000 und 70.000 FBU und die Preise sind ansonsten moderat. Abends wird man dann noch von traumhaften Sonnenuntergängen belohnt...

Selbstgebautes E-Schweissgerät

Mit einem selbstgebauten Schweissgerät hätte ich im Prinzip nicht gerechnet, auch wenn man in Schwarzafrika immer wieder zum Staunen angeregt wird. Inwieweit das Arbeiten damit gefährlich sein könnte, kann ich nicht einschätzen - jedenfalls funktioniert es ganz prima, wie man an dem Schweisser bei der Arbeit sehen kann...

Donnerstag, 22. Juli 2010

Impressionen aus Bujumbura

Wer Städte in Schwarzafrika mag, der wird sich in Bujumbura wohlfühlen. Sie ist eine kleine Hauptstadt, bietet aber alles. Hier eine kurze Serie von Straßenfotos, mit einem Holga-Preset gepimpt...




Das Album mit größeren Ansichten der Fotos findet sich unter http://picasaweb.google.com/thomaso2000/BurundiStreetHolgasJuli2010#